69.734 Mal läutete der Feuerwehrnotruf: 2682 Menschen konnten gerettet werden – 2018 war für die freiwilligen Feuerwehren eines der einsatzstärksten der vergangenen Jahre.
69.734 Mal (+4464) rückten die Helfer zu verschiedenen Notfällen aus. Die Palette reichte von schweren Verkehrsunfällen auf Autobahnen bis zu tödlichen Bränden. Ein deutlicher Anstieg war im Vorjahr vor allem bei Überschwemmungen und regionalen Hochwässern zu bemerken
Brandeinsätze:
Obwohl die Zahl der Brandeinsätze eine leicht rückläufige Tendenz im Vergleich zu 2017 (-2,16%) aufweist, mussten die Feuerwehren im Vorjahr doch wieder zu 3939 Bränden ausrücken. 637 Mal brannten Wohnungen oder Häuser, 715 Mal mussten die Feuerwehren lodernde Flammen in Wäldern und auf Wiesen löschen.
Spektakuläre Brandeinsätze:
Obergänserndorf: Drei Tote bei Vollbrand einer Lagerhalle
Bahnhof Pfaffstätten: Drei rollende Güterwaggons in Vollbrand
Puchenstuben: Waldbrand in der Trefflingklamm
Hochstraß: Vollbrand eines Reisebusse auf der A21, drei Personen können flüchten
Seyring: 30 Gasflaschen drohen nach Brand zu explodieren, Einsatz dauert 27 Stunden
Pottendorf: Brand in Pflegeheim, 54 Bewohner gerettet
Kirchberg an der Pielach: Bauernhof in Vollbrand, 20 Rinder gerettet
Gerasdorf: Großbrand bei Müllentsorger
Großflächige Waldbrände in Schweden: NÖ Feuerwehr war einsatzbereit
Technische Einsätze:
2018 war wieder ein Jahr der schweren Unwetter – vor allem auf regionaler Ebene. Die NÖ Feuerwehren wurden zu insgesamt 854 (+232) überschwemmten Kellern, Straßen oder Häusern alarmiert. Obwohl die Zahl an Fahrzeugbergungen abgenommen hat, mussten trotz allem noch 9025 Unfallwracks von den Straßen beseitigt werden. Trotz allem zeigt die Statistik eine deutliche Tendenz bei den Menschenrettungen. Insgesamt wurden im Vorjahr 2682 (+287) Personen aus lebensbedrohlichen Zwangslagen gerettet. Ein großes Herz haben die Feuerwehrmitglieder im Vorjahr auch wieder für Tiere gezeigt. 932 (+127) konnten aus verschiedenen Notsituationen befreit werden.
Spektakuläre technische Einsätze:
CO-Alarm Wr. Neustadt: 30 Wohnungen evakuiert
Schönau an der Triesting: Chemieunfall in Firma, drei Mitarbeiter verletzt
Bezirk Neunkirchen: Schwere Unwetter, 1200 FF-Mitglieder im Einsatz
Völlerndorf: Mariazellerbahn entgleist, zwei Waggons umgekippt, 30 Verletzte
Bad Vöslau: Sportflugzeug abgestürzt – zwei Tote
Hainburg: Bootsunfall auf der Donau, zwei Personen reanimiert
Unwetter über den Bezirken GF, MI, BN, WN und KO – 1000 FF-Mitglieder im Einsatz
Loosdorf: Busunfall auf der A1, drei Schwerverletzte, neun Verletzte
Gaming: Nostalgielok entgleist und stürzt in Privatgarten, keine Verletzten
Um das gesamte Leistungsspektrum (Einsätze, Übungen, Aus- und Weiterbildung, Spendenaktionen, Veranstaltungen, etc.) zu bewältigen, waren im Vorjahr 2,3 Millionen Feuerwehrmitglieder nötig, die dafür 7,9 Millionen freiwillige Arbeitsstunden investiert haben. Umgerechnet auf einen Hilfsarbeiter-Stundenlohn von 20 Euro, haben die ehrenamtlichen Helfer dem Steuerzahler 158 Millionen Euro erspart.
Weiter sehr erfreulich entwickelt sich die Zahl der weiblichen Beitritte zur freiwilligen Feuerwehr. 7411 (+350) Frauen verstärken derzeit unsere Einsatztruppen. Ein deutliches Indiz dafür, dass sich die Frauen in der Feuerwehr längst etabliert haben und hervorragende Arbeit leisten. So manche Dame hat bereits auch die Führungsebene erklommen. Sieben Frauen wurden bisher zu Kommandantinnen, 21 zu Kommandant-Stellvertreterinnen gewählt. Der Frauenanteil hat sich seit 2008 von 4200 auf 7411 deutlich erhöht. Tendenz weiter steigend.
Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner ist stolz auf das ungebrochene Engagement der 99.000 freiwilligen Feuerwehrleute: „Unsere Mitglieder diskutieren nicht über Solidarität, sie wird von ihnen gelebt – und das jeden Tag. So lange der Gesellschaft die Bedeutung des Ehrenamtes bewusst ist, wird die Nachbarschaftshilfe weiterhin funktionieren. Dazu wird es aber notwendig sein, auch selbst Hand anzulegen. Sich nur auf andere zu verlassen, ist zu wenig.“
Der Landesfeuerwehrkommandant richtet in diesem Zusammenhang einen Appell an alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher: „Wir freuen uns über jedes neue Mitglied. Egal welchen Alters, welcher Herkunft, welcher Hautfarbe und welcher Religion. Bei der Feuerwehr zählt nur eines: der Wille, anderen Menschen in Not zu helfen. Wer sich dafür entscheidet, wird es nicht bereuen und unterstützt damit eine Hilfsorganisation, die mit Abstand die höchsten Imagewerte in diesem Land genießt.
Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner betonte bei der Pressekonferenz, dass die Feuerwehr die beste Versicherungspolizze für das Land NÖ ist: „Wir können zurecht stolz auf die vielen tausenden Feuerwehrmitglieder sein, die Tag für Tag für uns ihr Leben riskieren. Auf unsere Einheiten ist zu jeder Tages- und Nachtzeit absolut Verlass. Ich kann versprechen, dass wir die freiwilligen Feuerwehren Niederösterreichsweiterhin mit aller Kraft unterstützen werden!“
Landeshauptfrau-Stellvertreter Stefan Pernnkopf betonte wiederum, dass das freiwillige Feuerwehrsystem Österreichs einzigartig in ganz Europa sei: „ viele Regierungschefs und Minister, die zu uns auf Besuch kommen, können es nicht fassen, dass so viele Freiwillige für die Sicherheit in einem ganzen Land sorgen.“
Mitgliederstand:
Freiwillige Feuerwehren: 1714 (-5)
Betriebsfeuerwehren: 89 (-1)
Gesamtmitglieder: 99.000 (+0,38%)
Aktiv: 75.708 (-5)
Reserve: 17.359 (+243)
Jugend: 5933 (+136)
Frauen: 7411 (+374)
Hier finden Sie das Video zu der Einsatzbilanz des NÖ-Landesfeuerwehrverbandes.
Quelle: NÖ-Landesfeuerwehrverband -> Beitrag auf FB