Wohnhausbrand

Ein Brand auf einer Terrasse und Fassade einer Tattendorfer Reihenhausanlage sorgte am Mittwochvormittag des 24. Juli 2019 für einen Großeinsatz der Feuerwehren.

Da mehrere Notrufe bei der Feuerwehr-Bezirksalarmzentrale Baden eingingen und Anrainer einen Brand eines Reihenhauses meldeten, löste der diensthabende Leitstellendisponent mit dem Alarmmeldebild „Wohnhausbrand“ die zweithöchste Alarmstufe B3 aus.

Vorbeifahrende Passanten und Nachbarn reagierten sofort und klopften an die Tür der betroffenen Häuser. In einem befanden sich zwei Kinder, die in Sicherheit gebracht wurden. Ein Nachbar versuchte mit einem Gartenschlauch den Brand auf der Rückseite des Gebäudes zu löschen. Binnen kürzester Zeit trafen die ersten Einsatzkräfte der laut Alarmstufe B3 vorgesehenen Feuerwehren (FF Tattendorf, FF Oberwaltersdorf, FF Teesdorf, FF Traiskirchen-Stadt mit der Teleskopmastbühne, FF Günselsdorf und FF Stadt Bad Vöslau mit dem Atemluftfahrzeug) vor Ort ein. Auch ein Rettungsfahrzeug vom Roten Kreuz Baden/Oberwaltersdorf, sowie Polizeistreifen wurden zu dem Brand alarmiert.

Feuerwehrkommandant und Einsatzleiter Hubert Dachauer von der FF Tattendorf berichtet. Er wusste bereits, dass sich der Brand auf der Rückseite des Gebäudes befand, da er kurz zuvor von einem Bekannten angerufen wurde und die Einsatzstelle auf seinem Weg ins Feuerwehrhaus lag. So trafen er auch dann mit dem ersten Fahrzeug (Rüstlöschfahrzeug) nur kurze Zeit nach Alarmierung bereits vor Ort ein. Ihm bot sich dann folgende Lage: Zwei Kinder waren bereits in Sicherheit gebracht worden – eine weitere Erkundung ergab, die Terrasse und Teile der zwei Fassaden, der direkt aneinander gebauten Reihenhäuser, standen in Flammen. Der Nachbar konnte jedoch mit dem Gartenschlauch die weitere Brandausbreitung großteils verhindern. Da auch bekannt war, dass sich niemand mehr im betroffenen Haus befinden soll, lies der Feuerwehreinsatzleiter sofort eine Schnellangriffsleitung zur Brandbekämpfung vornehmen. Zwei Atemschutztrupps durchsuchten trotzdem zur Kontrolle das komplette Gebäude auf Personen und etwaige Haustiere.

Da bei der Zufahrt auf der Vorderseite des Gebäudes Rauch aus mehreren Lüftungsöffnungen im Bereich des Daches austrat, lies der Feuerwehreinsatzleiter einen Atemschutztrupp mit Wärmebildkamera das komplette Flachdach kontrollieren. Der eigentliche Brand auf der Terrasse, sowie der Fassaden konnte zwar rasch unter Kontrolle gebracht werden jedoch musste sichergestellt werden, dass sich der Brand unterhalb der Dämmung nicht auf die zwei betroffenen Reihenhäuser im Inneren ausgebereitet hatte. Dazu musste die Wärmeverbund-Fassade durch die Feuerwehreinsatzkräfte geöffnet werden. Hier konnte dann weiters erkannt werden das stellenweise weiterhin Rauch im Bereich der Dehnfuge austrat. Somit setzte die Feuerwehr zuerst eine Löschlanze ein, die jedoch aufgrund des Durchmessers nicht den gewünschten Erfolg brachte und in Folge dann einen sogenannten „Fognail“ (eine weitere jedoch dünnere spezielle Löschlanze). Mit dieser kann gezielt und weit geringer Wassermenge, auch punktuell ein Brand bekämpft werden. Dieses gelang auch erfolgreich und es konnte nach weiteren Kontrollen mit Wärmebildkameras vom Einsatzleiter Brand aus gegeben werden.

Brandermittler der Polizei nahmen vor Ort die ersten Erhebungen bezüglich Brandursache auf. Mittels Hochleistungslüftern konnten das Gebäude entraucht werden. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Durch das beherzte Handeln der Nachbarn und dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr konnte noch größerer Schaden verhindert werden. 80 freiwillige Feuerwehrleute waren von den sechs alarmierten Feuerwehren vor Ort.

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Eingesetzte Kräfte:
Polizei Günselsdorf
Rotes Kreuz Bad Vöslau
Feuerwehr Tattendorf, Teesdorf, Oberwaltersdorf, Stadt Bad Vöslau, Traiskirchen Stadt
Feuerwehr Günselsdorf (16 Feuerwehrmitglieder; LF-B, HLFA-3, TLFA-2000, KDO)

Bericht: BFKDO Baden, BSB-ÖA Stefan Schneider
Fotos: FF-Günselsdorf, SB-ÖA Christopher Neumayer